Endodontie

Erhalt der natürlichen Zähne

Bei einer notwendigen Wurzelkanalbehandlung geht es für den Patienten oft erst mal darum, dass er von starken Zahnschmerzen erlöst wird. Den Patienten von seinen Schmerzen zu befreien, und das ohne eine zusätzlich schmerzhafte Behandlung, ist in diesem Moment das allerwichtigste. Danach kommt die eigentliche Wurzelbehandlung, welche heutzutage ebenfalls völlig schmerzfrei möglich ist.

Ziel dieser Behandlung ist, den entsprechenden Zahn zu erhalten! Hierbei kommt der Art und Weise, in welcher die Behandlung durchgeführt wird, eine immens große Bedeutung zu. Jetzt entscheidet sich häufig, ob der Zahn langfristig (10 Jahre und mehr) entzündungs- und schmerzfrei im Mund verbleiben kann. Die Reinigung der Wurzelkanäle und der bakteriendichte Verschluss ist das Ziel. Dafür ist ist ein hoher Materialaufwand, Zeit und fachliche Expertise entscheidend. Bei einer unzureichenden Durchführung der Wurzelbehandlung können Bakterien den Zahn besiedeln und in den Blutkreislauf gelangen und andere Erkrankungen fördern oder auslösen. Das Problem ist, dass der Patient davon häufig gar nichts merkt, da der Zahn trotzdem schmerzfrei sein kann.

Warum wird mein Zahn krank?

In den meisten Fällen sind Kariesbakterien Ursache für eine Entzündung des Zahns. Tiefe Karies oder auch ein bis in das Zahnbein (Dentin) reichender Bruch ermöglichen Bakterien, bis in das Zahninnere vorzudringen. Dort befindet sich die Pulpa, welche umgangssprachlich auch als „Nerv“ bezeichnet wird. Die Pulpa besteht aus lebendem Gewebe mit Nerven und Blutgefäßen, welches sehr empfindlich und durch eine geringe körpereigene Abwehrleistung gekennzeichnet ist. Eine Erkrankung dieses Gewebes wird als Pulpitis bezeichnet und kann durch ausbleibende Behandlung zum Absterben der Pulpa führen – ein wurzeltoter Zahn entsteht. Eitrige Entzündungen sind die Folge, welche den Kieferknochen in diesem Bereich zerstören.

Früher gab es meist keine Rettung für solche Zähne, da das Kanalsystem eines Zahns oftmals sehr grazil und mit vielen Krümmungen versehen ist. Heute gibt es jedoch die Möglichkeit, das Entfernen des Zahns durch eine endodontische Behandlung zu verhindern.

Wurzelbehandlung erkrankte Zahnwurzel

Wie kann mein Zahnarzt mir helfen, den Zahn zu erhalten?

Je nach Schweregrad und Stadium der Wurzelerkrankung hat der Zahnarzt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung.

Wurzelbehandlung

Nach der behutsamen Eröffnung des Zahns – gegebenenfalls unter örtlicher Betäubung – werden die Pulpa entfernt und die Kanäle gereinigt. Dies geschieht mit feinen Instrumenten aus Nickel-Titan und desinfizierenden Spülungen. Danach wird der Wurzelkanal mit einem biokompatiblen Medikament gefüllt, welches vorübergehend oder dauerhaft im Kanal verbleibt und die erneute Ansiedlung von Bakterien verhindert.

Wurzelbehandlung eines abgestorbenen Zahns

Schreitet die Erkrankung soweit voran, dass die Pulpa abstirbt, entsteht ein wurzeltoter Zahn. Darüber hinaus können sich in solchen Fällen übel riechende Fäulnisbakterien einnisten, was als eine Gangrän bezeichnet wird. Auch bei diesem Krankheitsbild kann der Zahn nur durch endodontische Maßnahmen erhalten bleiben.

Wie hoch sind die Erfolgsaussichten und was gilt es zu beachten?

Von der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung wird die Erfolgschance einer unkomplizierten Erstbehandlung mit bis zu 95 % angegeben. Diese hohen Erfolgszahlen sind jedoch nur durch eine kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ihrem Zahnarzt möglich. Selbstverständlich werden Sie im Vorfeld über alle Chancen und Risiken einer Behandlung gewissenhaft informiert.

Chirurgische Wurzelbehandlung

Trotz aller Sorgfalt kann es in komplexen Fällen dazu kommen, dass die beschriebenen Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen. Dann muss ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um den natürlichen Zahn zu erhalten. Dabei wird durch die sogenannte Wurzelspitzenresektion die infizierte Wurzelspitze unter örtlicher Betäubung entfernt.